Ein bisschen was muss ich noch nachtragen, dann soll vorerst auch wieder gut sein mit diesem Thema. Zwei Tage lang hab ich nebenher rumprobiert, insgesamt fuenf mal den Behaelter gefuellt. Was kam raus? Erstmal: ca. 15 kg Holzkohle. Dann: die ganze Sache birgt viel Verbesserungspotential. Hab mich ein bisschen belesen. Man kann das ganz anders machen, werde ich wahrscheinlich auch noch tun. Erkenntnisse: wenn man sich schon die Muehe macht, dann den Behaelter so voll wie moeglich machen! Es bleibt denn doch sehr wenig uebrig... Nettoertrag ca. 3kg Kohle pro Fuellung, das kann's eigentlich nicht sein. Dann: der Sache Zeit geben. Hab mal probeweise nach einer Stunde geoeffnet, Bild siehe unten... Gleich wieder verschraubt und ab in die Flammen! Es scheint sinnvoll, die Stuecken in etwa gleich gross zu machen. Vor dem Oeffnen abkuehlen lassen! Hab einmal geoffnet, als die Behaelterbeinchen noch gluehten. Die heisse Kohle fing sofort ein Techtelmechtel mit dem Luftsauerstoff an, es gluehte buchstaeblich. Meine Methode der Wahl: Behaelter kopfueber in einen Sandhaufen stecken (Luftzufuhr) und mit Wasser begiessen. Beschleunigt die Abkuehlung. Weiter: der Prozess hilft sich selbst, das unter dem Deckel seitlich ausstroemende Gas entzuendet sich irgendwann und bildet so eine Art stehende Flamme. Dummerweise stroemt das Gas bei meinem Behaelter oben seitlich aus, so dass die entstehende Hitze zum Grossteil nach oben aus der Tonne abzischt und niemandem nuetzt. Da ich zum Heizen allgegenwaertiges Gartenabfallholz genommen habe, dachte ich, dass vorheizen (Entfeuchten) eine gute Idee waere. Also hab ich das gemacht. Und siehe: es ward gut! Schlussendlich: in der Tonne sammelt sich auch eine ganze Menge Holzkohle. Wenn man nach Behaelterentnahme gleich abloescht, gewinnt man nochmal ein kg oder so dazu..
Montag, 27. Oktober 2014
Pyrolyse
Ich weiss schon, eigentlich muessten mal wieder Fortschritte am Gemaeuer dokumentiert werden. Werden sie auch, jetzt grad im Moment muss ich aber erstmal meine Begeisterung ueber die soeben gelungene Pyrolyse kundtun. Wollte ich unbedingt mal probieren, hatte in letzter Zeit einiges darueber gelesen, Terra Preta und so. Und da leicht entflammbar, musste getestet werden. Beschleunigt wurde dieses 'Miniprojekt' durch das In-die-Haende-Fallen einer Feuertonne, die vor zwei Wochen am Strassenrand auf ihre Abholung durch den Sperrmuellsammler wartete, die aber stattdessen auf voellig unerklaerliche Art und Weise in meinem Kofferraum landete und nun ihre zweite Karriere starten konnte. Eigentlicher Pyrolysebehaelter ist eine alte Gasflasche geworden. Ein bisschen klein, ich weiss, aber auf die Schnelle hatte ich nix groesseres. Zum Vorgehen: Oberteil der Flasche abschneiden, zwei 'Ohren' ranschweissen, einen Primitivdeckel aus einer rostigen 4mm-Metallplatte schneiden, zwei Primitivfluegelschrauben basteln und schlussendlich drei Beinchen anschweissen, damit sich auch unter dem Gefaess Glut verteilen kann. Sodann: Holz in den Behaelter, Deckel aufschrauben, Behaelter in die Tonne, Holz mit hinein, anzuenden, warten... zwei, drei mal nachlegen. Nach drei Stunden oder so hab ich den heissen Behaelter mit dicken Handschuhen rausgehoben. Eigentlich wollte ich alles schoen abkuehlen lassen, aber die Neugier hat mich ungeduldig gemacht. Und siehe da - ein auf Anhieb perfektes Ergebnis! Herrliche Holzkohle. Es stellt sich allerdings die Frage, inwieweit Aufwand und Nutzen im rechten Verhaeltnis stehen. Gefuehlt: Heizholz zu 'Kohleholz' ca. 1:3. Spielt aber eigentlich keine Rolle, solange man genug Holz hat.
Wie auch immer: es funktioniert! Bin begeistert. Auf zum naechsten Projekt! Hab da noch ein paar Ideen...